Die Kornmühle am Merzberg

 

Auf den ersten Blick sieht man ein schönes Mühlengebäude mit einem Wasserrad. Hinter den Glasscheiben sieht man noch etwas, aber man kann es nicht erkennen. Es ist tatsächlich eine richtig funktionierende Mühleneinrichtung. Das Mahlen ist wie bei den bereits vorhandenen Mühlenmodellen sehr schwierig und deshalb auch einmalig. Das Korn, 10 x größer, hätte dann in der Originalmühle Hühnereigröße. Auch die Befeuchtung auf 17% ist bei der Modellsituation nicht möglich und trotzdem funktioniert das Mahlen. Die Mühle besteht aus einem Mahlgang (Walzenstuhl) mit groben Riffeln zum Vormahlen. Zum Feinmahlen ist die Mahleinrichtung mit zwei flachliegenden, runden Mahlsteinen mit einbehauenen Riefen, (das waren die Mühlen von 12.-19. Jh. und heute nur noch als Schrotmühlen bekannt.) eingesetzt. Weiter sind noch eine Dosierschnecke, 2 Transportschnecken, 2 Becherwerke (Elevatoren)und ein Rotorsieb zum trennen von Mehl und Kleie enthalten. Für das absolute Feinmehl ist daneben noch ein Handsieb angeordnet. Die Mühle kann im Umlauf fahren und das Korn somit mehrmals mahlen, so wie es früher bei Mühlen mit nur einem Walzenstuhl üblich war, um die Mehlausbeute zu erhöhen. Über Zweiwegeweichen können alle Fraktionen, Schrot, Kleie und Mehl auch direkt abgefüllt werden. Die beschriebene Mühleneinheit wird komplett motorisch angetrieben. Das Wasserrad, angetrieben über Wasserlauf, mit Pumpenüberhebung, treibt über mehrere Zahnraduntersetzungen, mit einer Taktzeit ca. 1,5 Minuten, 2 sich bewegende Müller, eine Siebreinigungsbürste und eine Glocke an. Das Wasserrad mit seinen bewegenden Teilen kann unabhängig der Mahleinrichtung laufen und wird über Zeituhr mehrmals am Tag für 15 Minuten eingeschaltet. Eine Mahlvorführung kann man auf Anfrage und gegen ein kleine Spende erhalten. Die Mühle ist im Garten fest installiert und für Jedermann einsehbar. Entfernung vom Zaun ca. 2,5 m. Zu finden ist die Mühle in Lißberg an dem steilen Wiesenpfad, der von der unteren zur oberen Merzbergstraße führt.

Baujahr 2011, Bauzeit ca. 7 Monate. 

Zeitungsbericht vom 15.07.2011 (klick mich)